Sensomotorik, innere Bewegung, intendons® und das Training der Tiefensensibilität passen gut zusammen.

Das Erfahrungswissen über die Wirksamkeit sensomotorischer Interventionen ist groß. Nach und nach gibt es auch immer mehr wissenschaftliche Nachweise und Belege. 

Uta Krugmann hat in einer Pilotstudie gezeigt, dass sich die Handschrift von Parkinson-Patienten*innen durch Kinesio-Taping verändert.

Sensomotorische Intervention und Stoffwechselerkrankung

Rezension von Uta Krugmann: „Sensomotorische Interventionen und Stoffwechselerkrankung“, GRIN Verlag 2017, https://www.grin.com/document/497513

Die Veröffentlichung basiert auf der Studie Bei Parkinson-Patienten hat ein speziell angelegtes Kinesiotape Wirkung auf deren Handschrift.

Da die Haut insgesamt, also auch die Faszien, als Organ dem Vegetativen Nervensystem zugeordnet wird, haben die Erkenntnisse aus dieser wissenschaftlichen Arbeit einen direkten Bezug zu intendons® und zur inneren Bewegung.

Kinesio-Taping hat in vielen Praxen und auch im Bereich der Selbsthilfe einen festen Platz gefunden. Die Physiotherapeutin Uta Krugmann (www.praxis-krugmann.de), die sich unter anderem auf motorische Neurorehabilitation spezialisiert hat, arbeitet schon viele Jahre mit den selbstklebenden Bändern.

So konnte sie regelmäßig die Beobachtung bestätigen, dass auf spezielle Weise zur Rückenaufrichtung geklebte Tapes auch in anderen Bereichen (Gang, Stimmung) Verbesserung erzielten. Überraschend war, dass sich bei Parkinson-Patienten durch die Behandlung deren typisches Schriftbild, die Mikrographie, deutlich verbesserte.

Sie beschloss, die Beobachtung für ihre Bachelorarbeit im Fach Motorische Neurorehabilitation in einer Pilotstudie aufzugreifen und so weit in diesem Rahmen möglich, wissenschaftlich zu bewerten.

Die Schwierigkeiten für eine wissenschaftliche Bestätigung der vermuteten Wirkmechanismen von Kinesio-Tapes sind hinlänglich bekannt. Uta Krugmann hat versucht, durch ein geschicktes Studiendesign mögliche Placebo- oder Noceboeffekte auszuschließen.

Die verblindeten Probanden wussten nicht, worauf die Intervention genau abzielte. Legende: Zwei auf das Schriftbild wirkende Tapeanlagen werden unter Studienbedingung überprüft. Die Anlage, die stärker anspricht, wird weiter beforscht werden. Die Testperson war ebenfalls verblindet, wusste nicht, welches Tape geklebt war.

Die Probanden wurden im Crossover-Design mit einem Arm- oder einem Rückentape zuerst getestet und 5-10 Tage später mit dem jeweils anderen. Vor und 10 Minuten nach den Interventionen wurden Schreibtests durchgeführt, das Tape wieder entfernt.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich mit diesem speziellen geklebten Rückentape die Veränderung der Handschrift bei Parkinson-Patienten mit deutlicher Tendenz nachweisen lässt. So taucht auch hier wie bei vielen anderen Methoden (z.B. Bobath, Vojta, PNF) die Grundsatzfrage auf, welchen Einfluss therapeutischen Interventionen auf die neurale vegetative Aktivität der Patienten nehmen. Es sollte mehr Wert auf Wirbelsäulenrotation in der Therapie gelegt werden, um diese Wechselwirkungen gezielt zu nutzen.

 

Die Studie von Uta Krugmann zeigt modellhaft, wie sich mit relativ überschaubarem materiellen Aufwand bei gut durchdachtem Studien-Design gemachte Beobachtungen aus dem klinischen Alltag auf wissenschaftlicher Basis hin überprüfen lassen.

 

Sie ermutigt darüber hinaus alle diejenigen, die in ihrer Arbeit die somatische Sensibilität ihrer Klienten ansprechen, zur gezielten Nutzung der darin liegenden Möglichkeiten.